Mittwoch, 23. Juli 2014

Grenzerfahrungen...

19.07.2014 bis 23.07.2014
Lübeck, Schaalsee, Lauenburg, Elbe, Arendsee, Brome, Schöningen
Auf dem Iron-Curtain-Trail        5.523 km


Endlich haben wir mal WLAN, das müssen wir für einen neuen Blogeintrag nutzen.

Wir radeln durch Deutschland. Immer an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang. Mal im Osten, mal im Westen. Oft merken wir erst beim zweiten Hinschauen, ob wir uns "hier" oder "drüben" befinden. Da steht manchmal noch ein Haus im typischen Einheitsputz der DDR oder auf sich weit hinziehenden Feldern wird mit riesigen Maschinen gearbeitet (bei dem anhaltend guten Wetter ist die Getreideernte in vollem Gange).



Aber sonst ist es auf beiden Seiten dieser Exgrenze gleich: die Ortschaften sind oft bedrückend leer, wir sehen nur wenige Menschen auf den Straßen und die Versorgung mit Lebensmitteln ist katastrophal. Wir radeln oft stundenlang, ohne eine Einkaufsmöglichkeit für Wasser zu finden. Mitten in Deutschland! Es wird vorausgesetzt, dass man ein Auto hat und in den nächsten größeren Ort fährt, wo die bekannten Discounter alle nah beieinander sind. Tante Emma ist auch hier ausgestorben.

Ein anderes Thema ist die Beschilderung dieser historischen Route. Die existiert fast gar nicht, was uns enttäuscht und auch schon Umwegskilometer aufgehalst hat. Wir haben noch kein einziges Schild gesehen, das auf den Eurovelo 13, also den Iron-Curtain-Trail, hinweisen würde. Nicht einmal das Grüne Band - so heißt die innerdeutsche Route - ist durchgehend oder gar einheitlich beschildert! Das ist sehr schade, denn die Strecke verläuft oft an geschichtsträchtigen Stellen vorbei.

Es ist beeindruckend, Reste der originalen Grenzbefestigungen anzuschauen und gleichzeitig ist es auch bedrückend zu sehen, wie perfide die DDR "Grenzschutz" betrieben hat. Dies finden auch Uschi und Ludwig, die wir gestern getroffen haben. Die Beiden radeln ebenfalls die Grenzlandroute bis nach Hof. Es kann gut sein, dass wir sie irgendwo auf der Strecke wieder treffen!







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