Montag, 19. August 2019

Freiheit, endlich Freiheit!

Unter dieser Überschrift erinnert die Presse an das Paneuropäische Picknick, das vor genau 30 Jahren quasi den Startschuss für den Fall des Eisernen Vorhangs gab. Damals war Ungarn schon seit Mai dabei, die Grenzanlagen abzubauen.


Wikipedia schreibt zum Paneuropäischen Picknick:

Das Paneuropäische Picknick war eine Friedensdemonstration der Paneuropa-Union an der österreichisch-ungarischen Grenze nahe der Stadt Sopron (Ödenburg) am 19. August 1989. Sie wurde in der Erinnerungskultur nachträglich zum Meilenstein jener Vorgänge stilisiert, die zum Ende der DDR, zur deutschen Wiedervereinigung und zum Zerbrechen des Ostblocks führten.
Mit Zustimmung ungarischer und österreichischer Behörden sollte bei der Veranstaltung ein Grenztor symbolisch für drei Stunden geöffnet werden. Zwischen 600 und 700 DDR-Bürger nutzten dann diese kurze Öffnung des Eisernen Vorhangs zur Flucht in den Westen. Es war die größte Fluchtbewegung aus Ost-Deutschland seit dem Bau der Berliner Mauer. An der Nordostecke des Reichstagsgebäudes in Berlin erinnert eine Gedenktafel an das Paneuropäische Picknick. 

Das Geschehen am 19. August 1989  kann man auf Wikipedia ausführlich nachlesen.


Am 14. August 2014 erreichen wir den Ort,
von dem aus die Öffnung des Eisernen Vorhangs begann

Wir sind fast auf den Tag genau zum 25. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks auf unserer Reise auf dem Iron Curtain Trail an jenem geschichtsträchtigen Ort vorbei gekommen. Es berührt sehr, dort zu sein und sich vorzustellen, wie das damals war und wie emotional die Geschehnisse waren.

Davon zeugt auch der jetzige Presseartikel. Er beschreibt die Situation einer Familie, die damals einen Urlaub am Plattensee als Fluchtgelegenheit nutzte. Zwar hatten sie aus Furcht vor Entdeckung das Paneuropäische Picknick versäumt, doch am Folgetag versuchten sie es bei brütender Hitze noch einmal (sie hatten es ein paar Tage voher versucht, wurden jedoch von einem ungarischen Grenzbeamten gehindert - vermutlich waren sie verpfiffen worden). Mit einem Seitenschneider schnitten sie ein Loch in den Grenzzaun und schlüpften hindurch. Kurz darauf wurden sie von Martin Kanitsch, einem österreichischen Fluchthelfer, empfangen. "Keine Angst, ihr seid in Österreich!" ein Satz, den die Familie nie mehr vergessen wird, erst recht nicht heute am Ort des Paneuropäischen Picknicks. Dort werden die Feierlichkeiten zur Grenzöffnung vor 30 Jahren begangen, mit dabei nicht nur Kanzerin Merkel und Viktor Orbán sondern auch jene Familie, die damals die Freiheit erlangte.


Dienstag, 13. August 2019

13. August - Tag des Mauerbaus 1961

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ 



Noch am 15. Juni 1961 sagte Walter Ulbricht seinen berühmten Satz im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz im großen Festsaal des Hauses der Ministerien in Ost-Berlin. Er war damit der Erste, der den Begriff „Mauer“ in der Öffentlichkeit verwendete. Zwei Monate vor deren Bau.
Michael Cramer wird von Pit interviewt

Heute ist der 57. Jahrestag des Mauerbaus, es gibt einige Erinnerungsveranstaltungen, vor allem in Berlin. Auch der Deutschlandfunk widmete sich am Samstag diesem Thema mit der Sendung Das Wochenendjournal. Unter dem Titel „Der Mauerweg - 160 Kilometer deutsch-deutsche Geschichte“ berichtete die Berliner Landeskorrespondentin Claudia van Laak von ihrer Tour auf dem Berliner Mauerradweg.

Unter anderem traf sie auch den Initiator dieses Radwegs, den ehemaligen EU-Abgeordneten der Grünen, Michael Cramer. Er bietet regelmäßig in den Sommermonaten sogenannte Mauerstreifzüge an und führt an bestimmten Samstagen sehr interessante und informative Radtouren auf dem Mauer-Radweg an. Wir sind im Jahr 2013 auf einer Etappe mitgeradelt und konnten damals auch ein Interview mit ihm machen, das man hier nachlesen kann.

Reste der Hinterlandmauer am Rand des Radwegs

Noch haben wir den Mauer-Radweg nicht in voller Länge absolviert, aber das werden wir sicher noch nachholen. Und dann natürlich auch hier im Blog davon berichten!