Mittwoch, 11. Juli 2012

Überraschungen

9. bis 11. Juli 2012
Ruka - Kuusamo - Poussu - Hossa - Suomussalmi
905 km

Die letzten paar Tage boten uns einige Überraschungen. Nicht nur angenehme...

Es zeichnete sich eigentlich schon vor ein paar Tagen ab, dass Pits Fahrradkette in Kürze Probleme machen würde. Eine notdürftige Reparatur bei "unserer Bloghütte" war leider nicht von Erfolg gekrönt.
Reparatur

Speichenbruch

















Im 30 km entfernten Kuusamo, einer Stadt mit ca. 18.000 Einwohnern, fragten wir deshalb nach einer Fahrradwerkstätte. Gleich am Ende der Straße sei eine, wurde uns erklärt. Doch wir fanden nur ein verlassenes Ladenlokal vor, ein Fahrrad konnte man an der Fassade noch erkennen, und wir überlegten, wie wir nun weiter vorgehen sollten. Ein Passant fragte, ob wir ein Problem mit dem Fahrrad hätten? Der Fahrradladen sei umgezogen und jetzt nur ein paar Häuser weiter zu finden!
Ohne diesen freundlichen Passanten hätten wir die Werkstatt nicht gefunden und Pit müsste sich weiter mit seiner lauten Kette herum ärgern. Wir nehmen uns vor, künftig zu Hause auch aufmerksamer zu sein und zu versuchen, Fremden zu helfen, wenn sie möglicherweise nicht weiter wissen.

Bei Elena im Schulhaus
Die nächste Überraschung folgt nur ein paar Kilometer weiter: pingggg, eine Speiche an Pits Rad ist gebrochen! Da fährt er nun mit einer neuen Kette, alles scheint paletti, und dann das! Aber es hilft nichts, eine neue Speiche muss ans Rad. Wie gut, dass wir passenden Ersatz mit dabei haben!

Wegen dieser ungeplanten Verzögerungen beschließen wir, unseren Übernachtungsplatz relativ früh an einer überdachten Grillhütte einzurichten. Es gibt genügend Holz für ein Feuer und als wir gerade beim essen sind kommt Elena mit ihren Kindern, um Makkara zu grillen. Sie freut sich, dass wir bereits "vorgeglüht" haben und bald brutzeln viele Würste auf dem Grill. Auch wir werden zu Makkara eingeladen und am Ende übernachten wir nicht im Zelt, sondern bei Elena im stillgelegten Schulhaus und kommen auch noch in den Genuss einer echten finnischen Sauna!



Trockener Zeltplatz beim nächsten Schulhaus
Auch der Folgetag hält wieder eine Überraschung für uns bereit: wir sind müde vom ständigen Auf und Ab, die Beine mögen nicht mehr so recht, unsere Vorräte sollten mal wieder aufgefrischt werden (seit einer gefühlten Ewigkeit gab es keinen Laden mehr an der Strecke) - da taucht nach einer Kurve ein K-Markt wie aus dem Nichts auf. Die Betreiberin und ein netter Taxifahrer telefonieren in der Gegegnd herum, aber niemand hat eine freie Hütte für die Nacht. So schicken sie uns zum geschlossenen Schulhaus, das ganz idyllisch am See liegt, dort dürfen wir unser Zelt aufstellen. Praktisch für uns ist eine große, von drei Seiten geschlossene Blockhütte, unter deren Dach unser Zelt ein trockenes Plätzchen findet!

Margrit und Christian
Heute, es ist inzwischen Mittwoch, trafen wir die Schweizer Margrit und Christian, die mit ihren Rädern in Gegenrichtung - von Helsinki aus nach Kirkenes - unterwegs sind. Es war ziemlich genau beim Halbzeitpunkt unserer Route.

Im Moment bewohnen wir wieder einmal eine Hütte direkt am Wasser. Wir wollten einen Abstecher nach Suomussalmi machen, weil wir nicht wissen, wann der nächste Laden auf unserer Strecke liegen wird. Mit nur 76 km ist die heutige Etappe nicht allzu lang, aber unsere Beine waren heute nicht sonderlich frisch.

Mir ist unerklärlich, wie der Bikeline-Autor zu der Strecke Kuusamo-Suomussalmi (170 km ) sagen kann, es sei eine "angenehm zu fahrende, kaum hügelige" Strecke. Falls er hier selber gefahren sein sollte, dann vielleicht mit einem Auto oder höchstens mit einem Rennrad - aber niemals mit einem vollgepackten Reiserad!
In Ruka








Ende der befestigten Straße





Heuernte

Stilleben mit Fahrrad


nicht einfach - die finnische Sprache

Morgennebel an unserem See









Wo bleibt sie denn?




Holzkirche im Stadtwald


1 Kommentar:

  1. Tja dort im Osten Finnlands ist es nicht flach !!! Ich war auch ziemlich müde nach den Etappen.

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